Methodik

Auswahl Der Universitäten

Das Global Health Hochschulranking untersucht alle 36 medizinischen Fakultäten an staatlich finanzierten Universitäten in Deutschland. Dies hat den Hintergrund, dass das Projekt hauptsächlich von Medizinstudierenden durchgeführt wird, mit Unterstützung von Universities Allied for Essential Medicines (UAEM) und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd). Die Einbeziehung von nur staatlich finanzierten Universitäten und damit der Ausschluss von privaten Universitäten ist dadurch begründet, dass der Fokus auf öffentlichen Institutionen liegt, da diese vor allem in der Verantwortung stehen sich im Global Health Bereich aktiv einzubringen.

 

Beschränkung auf medizinische Fakultäten

Wir stellen in unserem Ranking den Beitrag der medizinischen Fakultäten in Deutschland zu Global Health und armutsassoziierten und vernachlässigten Erkrankungen dar. Wir sind uns bewusst, dass Forschung und Ausbildung zu diesen Bereichen zu großen Teilen auch in anderen Fakultäten stattfindet und begrüßen diese Tatsache, da wir Global Health als interdisziplinäres Betätigungsfeld sehen. Als Gemeinschaftsprojekt von Universities Allied for Essential Medicines e.V. und der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. liegt unser Fokus aber auf den medizinischen Fakultäten, die wir mit unserem Ranking in die Pflicht nehmen wollen. Kooperationen mit anderen Fakultäten honorieren wir beispielsweise im Teil Global Health Ausbildung. Die Beschränkung auf medizinische Fakultäten dient der besseren Vergleichbarkeit untereinander, erschwert diese jedoch im Hinblick auf gesamtuniversitäre Policies (Open Acces, Technologietransfer); eine Fakultät ist beispielsweise mit zwei Universitäten assoziiert, eine andere besteht als selbstständige Hochschule. Auch die Organisation innerhalb der Fakultäten unterscheidet sich stark; so sind Pharmazie oder Lebenswissenschaften an manchen Universitäten nicht Teil der medizinischen Fakultät. Dieser Tatsache begegnen wir, indem wir stets Verhältnisse bilden. Eine Ausweitung des Rankings auf alle Fakultäten befürworten wir und kann Gegenstand weiterer Forschung sein.

 

Armutsassoziierte und vernachlässigte Erkrankungen

Die Liste der armutsassoziierten und vernachlässigten Erkrankungen richtet sich nach den Kriterien des G-FINDER.

 

Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen (Weltbank)

Alle von uns eingeschlossenen Länder beziehen sich auf die in der Liste der Weltbank aufgeführten Länder mit niedrigem und  mittlerem Einkommen. Die zum Zeitpunkt unserer Datenerhebung bestehende Liste ist hier einsehbar.

 

Quellen und Datenerhebung

Die Datenquellen können grundlegend in drei Kategorien eingeteilt werden.

  • Kategorie 1: Befragung von Verantwortlichen an Universitäten

Die erhobenen Daten beziehen sich auf die Rückmeldung der Universitäten auf Online-Fragebögen. Dazu wurden die Fragebögen zunächst standardisiert an zuständige Ansprechpartner*innen versendet:

Der Fragebogen für Forschung an das Prodekanat für Forschung

Die Fragebögen für Zugang an die Open Access-Beauftragte*n (wenn nicht vorhanden an Prodekanat für Forschung) und an die Technologietransferstelle

Der Fragebogen für Ausbildung an das Prodekanat für Lehre

Die Universitäten hatten zwei Monate Zeit, die Fragebögen zu beantworten. Während dieses Zeitraumes wurden sie durch weiteren E-Mail-Kontakt und standardisierte Telefoninterviews aufgefordert, der Bitte um Ausfüllung des Fragebogens nachzukommen. Jede Universität wurde mindestens zwei Mal kontaktiert und zur Rückmeldung ermutigt.

  • Kategorie 2: Recherche in öffentlich zugänglichen Datenquellen

Projektmitglieder recherchierten anhand standardisierter Suchstrategien in öffentlich zugänglichen Datenbanken (Details s. FAQ’s). Um die Qualität und Reliabilität zu maximieren, wurden die Recherchen für die Teile Forschung und Zugang jeweils unabhängig von mindestens zwei Projektmitgliedern durchgeführt. Bei Unstimmigkeiten entschied eine dritte Person.

  • Kategorie 3: Befragung von Studierenden

Die durch Kategorie 3 erhobenen Daten wurden anhand eines Fragebogens erhoben, der über den E-Mail-Verteiler der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (bvmd), Studiendekanate und Fachschaften an die Studierenden der jeweiligen Universitäten verschickt wurde. Diese Form der Datenerhebung wurde zusätzlich zur Befragung der medizinischen Fakultäten im Teil Ausbildung durchgeführt, um eine ausführlichere Erfassung von Informationen zu erreichen, da viele Curricula außerhalb des Intranets der jeweiligen Universität nicht zugänglich sind.

Wenn möglich erfolgte die Datenerhebung sowohl durch Kategorie 1 als auch durch Kategorie 2, um eine größtmögliche Validität zu erhalten. Die Recherche diente sowohl der Datenerhebung als auch der  Validierung von bereits rückgemeldeten Angaben der Universitäten. Kategorie 3 fand zusätzlich zu den Kategorien 1 und 2 nur im Teil Ausbildung Anwendung.

 

Bewertung und Benotung

Wir kodierten die Daten zunächst mittels Punktwerten von 0 bis 5 basierend auf standardisierten Bewertungskriterien. Ein standardisierter Gewichtungsfaktor von 0.2 bis 1 wurde im Anschluss auf die Punktwerte angewandt. Die Gewichtungsfaktoren richteten sich sowohl nach Art der Datenerhebung als auch nach Relevanz für die übergeordnete Thematik. Die Antwort im Ranking zeigt den gewichteten Punktwert an, der sich als Produkt aus Ausgangspunktwert und Gewichtungsfaktor ergibt.

Die Noten für jeden Teil des Rankings (Forschung, Zugang, Ausbildung) ergaben sich aus der Summe der gewichteten Punktwerte. Für jeden Teil wurde eine pragmatische Benotungsskala (A+, A, A-, B+, B, B-, C+, C, C-, D+, D, D-,F) anhand der Punkteverteilung entwickelt. Die Gesamtnote ergab sich als Mittelwert der Einzelnoten.