Werden Sie als Politiker*innen aktiv!

Handlungsempfehlungen

Das können Sie tun, um Global Health in Deutschland zu stärken:

Gerechte Forschung

  1. FORSCHUNGSETAT: Bund und Drittmittelgeber expandieren die Etats für Forschungsvorhaben im Bereich von Global Health und armutsassoziierten und vernachlässigten Erkrankungen, indem sie bereits etablierte Forschungsprogramme ausweiten und und neue ausschreiben.
  2. FORSCHUNGSINFRASTRUKTUR: Bund und Drittmittelgeber schaffen die Rahmenbedingungen für die Schaffung von Forschungsschwerpunkten im Bereich von Global Health und armutsassoziierten und vernachlässigten Erkrankungen. Außerdem wird die Einrichtung eines nationalen Instituts für Global Health priorisiert
  3. TRANSPARENZ: Bund und Drittmittelgeber verpflichten sich und die Hochschulen zu Transparenz bzgl. Projektförderung.

Fairer Zugang zu Forschungsergebnissen

  1. OPEN ACCESS: Der Bund und Drittmittelgeber richten spezielle Fördermittel für Open Access-Publikationen ein und öffentlich-finanzierte Forschungsergebnisse müssen Open Access publiziert werden.
  2. GLOBAL ACCESS LICENSING: Alle Forschungsprojekte, die mit Drittmitteln vom Bund oder anderen öffentlichen Institutionen finanziert werden, müssen nach den Prinzipien von Global Access  ihre Erfindungen lizenziert werden.
    • Es werden keine Patente verkauft.
    • Forschungsergebnisse werden nicht-exklusiv an Unternehmen lizensiert.
    • Die Hochschule behält die Rechte auf die Verwertung der Ergebnisse. So kann die Hochschule mitentscheiden, wie die Endergebnissen genutzt werden und sicherstellen, dass medizinisch-relevante Forschungsergebnisse der Allgemeinheit zugute kommen.
    • In dem Fall von medizinisch-relevanten Produkten werden für Länder mit niedrigen oder mittleren Einkommen Mechanismen genutzt wie die Auslizensierung an Generikahersteller, Dual Branding, Inter- und Intra-country equitable Pricing Strategies um zu garantieren, dass alle Menschen von der neuen Erfindung profitieren. (+Fußnote mit Erklärung oder Link)
      Auslizenzierung an Generikahersteller: Während das Pharmaunternehmen für Länder mit hohen Einkommen die exklusive Lizenz hat (also als einziges Unternehmen das Medikament produzieren und verkaufen darf), erhalten Generikahersteller die Erlaubnis in Form einer nicht-exklusiven Lizenz für LMICs Generika zu dann günstigen Preisen herzustellen.Dual Branding: Der Pharmahersteller vertreibt sein Markenprodukt und gleichzeitig eine Generikavariante zu einem niedrigeren Preis.Inter-country Equitable Pricing Strategies: Abhängig vom Bruttoinlandsprodukt eines Landes gelten unterschiedliche Preise für das Medikament um einen globalen Zugang zu gewährleisten.

      Intra-country Equitable Pricing Strategies: Innerhalb eines Landes werden unterschiedliche Preise für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen veranschlagt.
      Beispiel: Aus der Grundlagenforschung einer Hochschule wird später ein Medikament, welches Millionen von Leben retten kann. Die Hochschule kann mitentscheiden, wo dieses Medikament zu welchen Preisen verkauft wird und auf diese Weise sicherstellen, dass alle Patienten, die es benötigen, auch Zugang dazu bekommen. Ein Mechanismus wäre, dass von vornherein Generikahersteller nur für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen Lizenzen bekommen, Generika herzustellen. So fallen die Kosten für die Herstellung von Medikamenten und die Patienten haben Zugang zu lebensrettenden Therapien.

      So geschehen bei Stavudine.

    • Mittels des WIPANO-Förderprogramms gibt der Bund die Empfehlung an die Hochschulen, Global Access Licensing in deren Leitlinien zu integrieren.