FAQ

Auf dieser Seite finden Sie Antworten auf häufige Fragen!

  1. Wer steckt hinter dem Ranking?

  2. Woher kommen die Daten für das Ranking?

  3. Welche öffentlich zugänglichen Datenbanken wurden für die Recherche genutzt?

  4. Warum nutzt das Ranking PubMed als Rechercheplattform?

  5. Wie bewertet das Ranking Universitäten, die keine eigenen Angaben gemacht haben?

  6. Wie kann die Bewertung angesichts unterschiedlicher Größe und Budgets der Universitäten fair sein?

  7. Wie definiert das Ranking Global Health?

  8. Wie bewertet das Ranking Forschung an nicht-übertragbaren Krankheiten (non-communicable diseases)?

  9. Erfasst das Ranking alle Aspekte der Global Health-Forschung und -Ausbildung?

 

WER STECKT HINTER DEM RANKING?

Dieses Projekt wurde von Medizinstudierenden der gemeinnützigen Organisation Universities Allied for Essential Medicines (UAEM) in Kooperation mit der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland (BVMD) entwickelt und durchgeführt. Die Datenerhebung und -auswertung des Hochschulrankings begann im Juli 2015 und wurde Ende 2016 abgeschlossen. Im Laufe dieses Zeitraumes waren unzählige Studierende aus ganz Deutschland mit kleineren oder großeren Beiträgen an der Fertigstellung beteiligt. Für die Erstellung der Webseite haben wir Spendengelder von Brot für die Welt erhalten.

WOHER KOMMEN DIE DATEN FÜR DIESES RANKING? 

Wie in der Methodik im Detail beschrieben erhoben wir unsere Daten sowohl aus öffentlich zugänglichen Online-Quellen als auch durch zielgerichtete Fragebögen an die jeweiligen Ansprechpartner*innen.

Um eine möglichst faire Evaluierung zu gewährleisten, haben wir so viele öffentlich zugängliche und damit überprüfbare Quellen wie möglich benutzt. Fragebögen verwendeten wir vor allem dort, wo es nur wenige öffentlich zugängliche Quellen gab. Allein im Technologietransferteil beruhen die Daten teilweise ausschließlich auf den von den medizinischen Fakultäten angegeben Daten.

WELCHE ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICHEN DATENBANKEN WURDEN FÜR DIE RECHERCHE GENUTZT? 

Für die Daten im Teil “Forschung” nutzten wir folgende Datenbanken:

  • GEPRIS – Datenbank der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
  • Förderportal – Datenbank des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
  • European Commission – Community Research and Development Information System (CORDIS)
  • Bill and Melinda Gates Foundation Grants Database
  • Datenbank der Volkswagenstiftung
  • PubMed

Für die Informationen zu Open Access im Teil “Zugang” nutzten wir folgende Datenbanken:

  • Liste der Signatoren der Berlin Declaration on Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities
  • The Registry of Open Access Repositories Mandatory Archiving Policies (ROARMAP)
  • PubMed

Weiterhin recherchierten wir auf den Webseiten der Universitäten, Bibliotheken und Technologietransferstellen.

WARUM NUTZT DAS RANKING PUBMED ALS RECHERCHEPLATTFORM?

Wir haben uns für die Literaturrecherche der relevanten Publikationen in den Bereichen “Global Health” und “Armutsassozierte und vernachlässigte Erkrankungen” für die öffentlich zugängliche Datenbank des amerikanischen National Center for Biotechnology Information (NCBI) MEDLINE (Medical Literature Analysis and Retrieval System Online) entschieden. In ihr werden Nachweise der internationalen Fachliteratur aus allen Bereichen der Medizin, einschließlich Zahn- und Veterinärmedizin, Psychologie und des öffentlichen Gesundheitswesens aufgeführt. Grundlage dafür sind rund 21 Millionen Artikel aus etwa 4500 Zeitschriften (Wikipedia).

SCOPUS (betrieben von Elsevier) und Web of Science (betrieben von Thomson Reuters) hätten möglicherweise noch mehr Suchergebnisse zu sozialwissenschaftlichen Fragestellungen ergeben, sind jedoch nicht kostenfrei nutzbar.

WIE BEWERTET DAS RANKING UNIVERSITÄTEN, DIE KEINE EIGENEN ANGABEN GEMACHT HABEN?

Universitäten, die keine Angaben in Fragebögen gemacht haben, wurden nicht per se schlechter bewertet. Die Fragebögen und das standardisierte Follow-Up boten den Universitäten ausreichend Gelegenheit, eigene Angaben mittels Fragebogen, per Mail oder telefonisch zu machen. Durch Recherchen in öffentlich zugänglichen Datenbanken und Befragung von Studierenden wurde eine Informationssättigung angestrebt. Es konnten aber sicherlich nicht alle Forschungsprojekte, Ausbildungsangebote und Lizenzierungspraktiken erfasst werden. Mangelnde Transparenz und Kooperationsbereitschaft auf Seiten der Universitäten und der Drittmittelgeber erschwerten die Datenerhebung erheblich.

WIE KANN DIE BEWERTUNG DER UNIVERSITÄTEN ANGESICHTS UNTERSCHIEDLICHER GRÖßE UND BUDGETS FAIR SEIN?

Da sich die medizinischen Fakultäten in ihren Kennzahlen (Drittmittelbudget, Studierendenzahl, etc.) stark unterscheiden, entwarfen wir das Ranking so, dass der Einfluss dieser Variablen minimiert wird.

Alle quantitativen Indikatoren (z. B. Drittmittelprojekte bzw. Publikationen im Bereich Global Health) setzten wir ins Verhältnis zum Gesamtvolumen (z. B. Gesamtdrittmittelbudget bzw. Gesamtzahl der Publikationen) der jeweiligen Fakultät, um kleinere Fakultäten nicht zu benachteiligen. Alle Fakultäten, die denselben Prozentsatz erreichten, erhielten denselben Punktwert.

Bezüglich qualitativer Indikatoren (z. B. Qualität sozial-gerechter Lizenzierungsleitlinien) nutzten wir vor-definierte Bewertungssysteme, nach denen alle Fakultäten bewertet wurden. Alle Fakultäten, die das Kriterium erfüllten, erhielten denselben Punktwert.

WIE DEFINIERT DAS HOCHSCHULRANKING GLOBAL HEALTH?

Eine Definition des Begriffs “Global Health” bzw. “Globale Gesundheit” ist gerade im deutschen Kontext schwierig. Wir verstehen Gesundheit als biopsychosoziale Gesundheit im weitesten Sinne, einschließlich der sozialen, politischen, ökonomischen, kulturellen und ökologischen Determinanten dieser. Globale Gesundheit verstehen wir im Kontext dieser Studie als die wissenschaftliche, politische und praktische Beschäftigung mit Gesundheit im genannten Sinne, wobei entweder ein bestimmter thematischer Fokus (global health governance, climate health, etc.) oder ein bestimmter regionaler Fokus (Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen) gegeben sein muss.

WIE BEWERTET DAS RANKING FORSCHUNG AN NICHT-ÜBERTRAGBAREN KRANKHEITEN?

Im Sinne unseres Verständnisses von Global Health ist die Forschung an nicht-übertragbaren Krankheiten gerade in Hinsicht auf besondere Bedürfnisse von strukturell benachteiligten Patient*innengruppen und auf den immer stärker werdenden “Double Burden of Disease” von großer Bedeutung. Sofern ein Fokus auf vernachlässigte bzw. benachteiligte Patient*innengruppen (sowohl in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen als auch in Ländern mit hohem Einkommen) erkennbar war, bezogen wir Forschung an nicht-übertragbaren Krankheiten daher in Global Health-Forschung mit ein.

ERFASST DAS RANKING ALLE ASPEKTE, WIE UNIVERSITÄTEN ZU GLOBAL HEALTH-FORSCHUNG UND -AUSBILDUNG BEITRAGEN KÖNNEN?

Das Ziel des Global Health Hochschulrankings ist es, das Engagement und den Beitrag der deutschen Universitäten zu globaler Gesundheit vergleichend darzustellen und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Aber wie jedes Messwerkzeug hat auch unsere Methodik Limitationen. Die vielfältigen Betätigungsfelder im Bereich Global Health können wir nur ansatzweise durch Recherchen in öffentlich zugänglichen Datenbanken erfassen. Hier sind wir maßgeblich auf Transparenz und Kooperationsbereitschaft sowohl von Seiten der Universitäten als auch seitens der Drittmittelgeber angewiesen. Darüber hinaus ist es schwierig, neben der bloßen Existenz eines Programms die Aktivität und die Qualität zu evaluieren.

Wir möchten ausdrücklich den Einsatz vieler herausragender Individuen und Forschungsgruppen hervorheben, deren Fakultäten auf einem der hinteren Plätze im Ranking landen. Unser Ziel ist es nicht, einzelne zu diskreditieren, sondern Institutionen im Verhältnis zueinander zu evaluieren. Wir sind uns bewusst, dass das Ranking das persönliche Engagement einzelner eventuell nicht ausreichend erfassen und darstellen kann.

Aktuell erfassen wir einen Zeitraum von fünf Jahren (2010 bis 2014). Im Teil Forschung können wir die Drittmittelprojekte und Publikationen wegen fehlender Daten für Gesamtdrittmittel und -publikationen allerdings nur für die Jahre 2010 und 2011 angeben. Wir sind uns bewusst, dass dies ein äußerst kurzer Zeitraum ist und der Erhalt großer Fördersummen im hohen Maße schwankt. Sobald wir die fehlenden Daten von der Landkarte Hochschulmedizin erhalten (voraussichtlich Sommer 2017), werden wir die Angaben aktualisieren. Ein Folgeranking für die Jahre 2015 und 2016 ist bereits in Planung. Langfristiges Ziel ist es, ein nachhaltiges, standardisiertes Messinstrument und somit eine Vergleichsmöglichkeit für Studierende, Universitäten und Politik zu bieten.